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vrijdag 13 juli 2012

In Deutschland werden Flüchtlinge seelisch zerstört!!


In Köln beginnt das diesjährige »No Border Camp«. Eines der Themen: die aktuellen Proteste von Asylbewerbern. Gespräch mit Rex Osa

Interview: Gitta Düperthal
unbenannt
Rex Osa ist Aktivist der Flüchtlingsselbsthilfeorganisation »the voice« und hat das diesjährige »No Border Camp« mitorganisiert, das am Samstag in Köln beginnt
In Würzburg haben seit dem März iranische Flüchtlinge per Hungerstreik gegen Lagerunterbringung, Residenzpflicht und Abschiebung demonstriert – bundesweit schließen sich jetzt immer mehr Betroffene an. Am Samstag beginnt das »No Border Camp« von Flüchtlingsorganisationen in Köln – welche Rolle werden diese Proteste dort spielen?
Als wir das Camp im November planten, ahnten wir noch nichts von der Würzburger Aktion – vor allem nicht, daß die Flüchtlinge sich sogar die Münder zunähen wollten. In Osnabrück und Düsseldorf gibt es mittlerweile weitere Protestcamps, Flüchtlinge in Bamberg und Aub haben sich angeschlossen, in Berlin und München stehen sie in den Startlöchern. Wir finden es beeindruckend, welche Energie sie aufbringen, und möchten uns solidarisch zeigen – diese Proteste stehen daher im Mittelpunkt unseres diesjährigen Camps, zu dem wir übrigens einige hundert Teilnehmer erwarten.
Wieso erhält die Protestbewegung jetzt einen solchen Aufschwung?
In Würzburg wollten die Iraner darauf hinweisen, wie rassistisch das deutsche Asylsystem ist: In dieser Stadt hatte sich kurz zuvor der iranische Flüchtling Mohammad Rahsapar erhängt, weil er das Warten im Lager nicht mehr ertragen konnte. Am 24. Juni hat ein junger afghanischer Flüchtling, Vahid Firouz, versucht, sich im niedersächsischen Landesaufnahmelager Bramsche-Hespe das Leben zu nehmen. Dieses Lager ist der Ausgangspunkt für die jetzigen Proteste in Osnabrück.

Vorfälle wie diese werden in Köln diskutiert. In Deutschland werden diese Menschen seelisch zerstört, man isoliert sie in Lagern, wo sie oft über Jahre in Ungewißheit und ohne Chance auf ein Leben in Würde und Selbstbestimmung ausharren müssen.
Für Sonntag planen Sie in Köln eine erste größere Aktion – was ist zu erwarten?
Wir wollen die Flüchtlinge praktisch unterstützen. Uns ist bekannt, daß sie überall, wo sie protestieren, ihr Demonstrationsrecht erst gerichtlich erstreiten müssen. Sie werden herumgeschubst, müssen ständig einen neuen Versammlungsort suchen.

Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun, wir werden daher Ort und Uhrzeit dieser Aktion erst kurz vorher über unsere Website bekanntgeben. Schon in Würzburg mußten die Aktivisten viermal ihr Camp verlegen. Ständig wurden sie polizeilich behindert, fast jeden Klapphocker und jedes Feldbett, die sie im Zelt aufstellen wollten, mußten sie durch die Instanzen erkämpfen.

In Düsseldorf gehen die Behörden noch weiter: Das Betreten des von den Flüchtlingen aufgestellten Zeltes wurde ihnen dort untersagt, ihr Protest sollte nur symbolisch sein dürfen. In Osnabrück hat die Polizei sie mitsamt ihren Zelten aus dem Schloßpark vertrieben. Unter dem Motto: »Lieber im Zelt als im Lager!« haben sie sich dann mit Unterstützung des dortigen Allgemeinen Studierendenausschusses auf dem Uni-Campus niedergelassen.
Was wird im Kölner »No Border Camp« diskutiert, wie wird der Widerstand fortgesetzt?
Wir werden uns mit Sammelabschiebungen auseinandersetzen. Insbesondere der Flughafen in Düsseldorf spielt in dieser Hinsicht eine grausame Rolle – für Samstag, den 21. Juli, planen wir dort einen Aktionstag, der sich vor allem gegen die bei den Abschiebungen besonders involvierte Fluggesellschaft Air Berlin richtet.

Wir wollen auch über die Lage von Roma und Sinti debattieren, die in den Kosovo, nach Serbien oder Mazedo­nien abgeschoben werden, obgleich sie dort im Ghetto leben müssen und rassistischer Gewalt ausgesetzt sind. Wir werden die Fluchtursachen, die mörderische Situation an den Außengrenzen Europas und die brutalen Einsätzen der Grenzschutztruppe Frontex thematisieren. Wenn wir über Hintergründe des Rassismus reden, werden wir diesen im Zusammenhang mit dem kapitalistischem Wachstumsgedanken und der Profitgier diskutieren. Wir wollen über eine Zukunftsperspektive aus antikapitalistischer Perspektive nachdenken.




noborder.antira.info/de

http://www.jungewelt.de/2012/07-13/042.php

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